Die Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch e.V.
Die Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch ist ein Verein, der 1992 von Künstler:innen und Kunstinteressierten gegründet wurde. Ihr Ziel ist die Begegnung und der Wissensaustausch zwischen Menschen aus unterschiedlichen europäischen Regionen und die Diskussion von Fragen der Kultur und Geschichte. Dieses Ziel möchten die Mitglieder der Gesellschaft durch das persönliche Kennenlernen und durch die gemeinsame Durchführung von Projekten erreichen. Besonderer Fokus steht auf der Erarbeitung von Ausstellungen und Publikationen in der Zusammenarbeit mit Personen und Institutionen.
In der Anfangszeit konzentrierte sich die Tätigkeit der Gesellschaft auf den Austausch mit mittel- und osteuropäischen Regionen. Der Schwerpunkt lag auf der deutsch-polnischen Verständigung, vor allem auf der Zusammenarbeit mit Institutionen aus Schlesien.
Zu den ersten großen Projekten gehörte die Erarbeitung der deutsch-polnischen Ausstellung „Wach auf, meine Herz und denke. Zur Geschichte der Beziehungen zwischen Schlesien und Berlin-Brandenburg von 1740 bis heute“. Die Ausstellung entstand 1994/95 in Kooperation mit dem Instytut Sląski aus Opole (Schlesisches Institut Oppeln) als Gemeinschaftsprojekt von 40 deutschen und polnischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. Sie beschäftigte sich mit Fragen – und den „weißen Flecken“ – der gemeinsamen Geschichte der beiden Regionen in den vergangenen Jahrhunderten. Die Ausstellung wurde in sieben Städten in Polen und Deutschland gezeigt. Es folgten weitere deutsch-polnische Ausstellungen und Dokumentarfilme zur deutsch-polnischen, bzw. schlesischen Geschichte.
In den zweitausender Jahren beschäftigte sich die Gesellschaft auch mit dem Kennenlernen der verschiedenen Kulturen der in Berlin lebenden Menschen. So entstanden Aktivitäten wie das pädagogische Projekt „Kreuzberg-Tag für Jugendgruppen“ und das „Nachbarschaftliche Fastenbrechen“, das gemeinsam mit migrantischen und nicht-migrantischen Initiativen organisiert und durchgeführt wurde.
Die Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch kooperierte mit vielen deutschen und polnischen Partnern und arbeitete z.B. mit dem Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur und der
Stiftung Dominium Lomnitz bei der Rettung und dem Wiederaufbau des ehemaligen evangelischen Bethauses von Rząśnik/Schönwaldau in Niederschlesien zusammen. Mitglieder der Gesellschaft
unterstützten auch die Erstellung der multimedialen Ausstellung „Schlesische Toleranz – Toleranz in Schlesien“, die die Geschichte der evangelischen Bethäuser im Hirschberger Tal erzählt.
Die Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch e.V. ist vom Finanzamt Berlin als gemeinnützig anerkannt.